Regionales Entwicklungskonzept

Die LEADER-Region

Die LEADER-Region Heideregion Uelzen
ist deckungsgleich mit dem Landkreis Uelzen

Die LEADER-Region Heideregion Uelzen ist deckungsgleich mit dem Landkreis Uelzen und in Bezug auf die Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsbeziehungen auf die Stadt Uelzen ausgerichtet. Insgesamt ist die Region dünn besiedelt, die Siedlungsstruktur ist neben dem Mittelzentrum Uelzen und sieben weiteren Grundzentren dörflich geprägt. Daraus resultieren Herausforderungen im Bereich der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, mit Bildungsangeboten oder mit medizinischen Einrichtungen.

Die Mobilität

Hohes Engagement der Bevölkerung in der Region
in Form von ehrenamtlichen Tätigkeiten und Nachbarschaftshilfe

In diesem Zusammenhang spielen die Mobilitätsmöglichkeiten aller Bevölkerungsgruppen eine wichtige Rolle. Positiv hervorzuheben ist zum Beispiel das hohe Engagement der Bevölkerung in der Region, welches sich in Form von ehrenamtlichen Tätigkeiten und Nachbarschaftshilfe äußert. Auch die vielfältige und abwechslungsreiche Natur in der Region, in der sich Auen mit Heideflächen und Wäldern abwechseln, stellt eine Chance dar, sich langfristig sowohl als attraktiver Wohnort als auch als beliebtes Reiseziel zu etablieren.

Wichtige Punkte unserer Konzepte

6 wichtige Punkte, die unser Entwicklungskonzept auszeichnen
1. Zukunftsfähige Heideregion
4. Bildungsregion Uelzen
2. Vital- und Kulturregion
5. Natur- und Landschaftsräume
3. Wirtschaftsregion Uelzen
6. Land- und Forstwirtschaftsregion

Das Regionale Entwicklungskonzept

Die Heideregion Uelzen nimmt mit dem vorliegenden Regionalen Entwicklungskonzept (REK) am
niedersächsischen LEADER-Auswahlverfahren für den Förderzeitraum 2023 bis 2027 teil. Die wesentlichen Inhalte des REK werden zusammenfassend skizziert.
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Das Gebiet der Heideregion Uelzen ist deckungsgleich mit dem des Landkreises Uelzen und befindet sich im Nordosten Niedersachsens in der Lüneburger Heide. Zur Heideregion Uelzen gehören die Hansestadt Uelzen, die Einheitsgemeinde Bienenbüttel sowie die Samtgemeinden Aue, Bevensen- Ebstorf, Rosche und Suderburg. Insgesamt leben 92.566 Menschen (Stichtag 31.12.2020) auf einer Fläche von 1.462,59 km². Die Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsbeziehungen der Region sind vor allem auf die mittig gelegene Kreisstadt Uelzen
ausgerichtet. Die Region ist ein in naturräumlicher, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sehr homogenes Gebiet, welches sich optimal für eine LEADERRegion eignet. Es gibt keine Überschneidungen zu anderen Bewerberregionen.
Die Fläche der Heideregion Uelzen besteht zu rd. 36 % aus Wald, was deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt von etwa 22 % liegt. Über 50% der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, nurrd. 9 % sind Gebäude- und Verkehrsflächen. Der landwirtschaftliche Schwerpunkt der Region spiegeltsich auch in der regionalen Baukultur mit ihrengroßen Hofstellen wider. Die Hansestadt Uelzen ist das einzige Mittelzentrum der Region. Eine Anbindungan das überörtliche Verkehrsnetz ist durch Bundesstraßen, den Schienenverkehr und den Elbe-Seitenkanal gegeben. Einen Autobahnanschlussgibt es in der Region nicht, die nächstgelegene Auffahrt ist etwa 45 km entfernt. Innerregional sind dieOrte durch die Bahn sowie Bundes-, Landes- undKreisstraßen gut miteinander vernetzt. Der regionale Busverkehr wird durch die weitläufige Siedlungsstruktur erschwert und deswegen zum Teil durch flexible oder ehrenamtliche Angebote ergänzt. Mit einer Einwohnerdichte von 63,3 Einwohner:innen pro km² gehört die Region zu den dünn besiedelten Gebieten Niedersachsens. Die Bevölkerungsentwicklung ist aktuell weitestgehend stabil, wobei die weiterhin negative natürliche Bevölkerungsentwicklung durch einen positiven Wanderungssaldo ausgeglichen wird. In der Heideregion Uelzen ist der demografische Wandel deutlich sichtbar: Rund ein Drittel der Bevölkerung ist 60 Jahre oder älter. Die Siedlungsstruktur und die Altersstruktur wirken sich auch auf die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs aus. Die Nahversorgung und die Gesundheitsversorgung konzentrieren sich zunehmend auf die (Grund-)Zentren der Region. Insbesondere für immobile Bewohner:innen der kleineren Orte ist dies aufgrund des lückenhaften ÖPNV schwierig. Aktuell wird im gesamten Landkreis das Glasfasernetz
ausgebaut, mit welchem insbesondere die unterversorgten Gebiete Datenübertragungsraten von mind. 100 Mbit/s erhalten sollen. Neben dem Glasfasernetz werden auch die lokalen Funknetze und das Mobilfunknetz ausgebaut. Im Moment gibt es in der Heideregion Uelzen noch viele „weiße Flecken“ ohne jegliches Mobilfunknetz sowie einige „graue Flecken“ mit nur einem Netzanbieter. In der Region finden sich vorwiegend klein- und mittelständische Unternehmen in den Bereichen Landwirtschaft, gewerbliche Produktion, Handel und Dienstleistungen. Ein bedeutsamer Faktor im verarbeitenden Gewerbe ist die Veredelung landwirtschaftlicher Produkte, z.B. Kartoffeln, Getreide, Milch und Zucker. Ein weiterer relevanter Wirtschaftszweig in der Region ist der Tourismus, insbesondere in den Kurstädten Bad Bevensen und Bad Bodenteich. Die kleinstrukturierte Natur- und Kulturlandschaft ist vor allem für Erholungssuchende, Naturliebhaber:innen und Radfahrer:innen attraktiv. Das Radwegenetz in der vom ADFC zertifizierten RadReiseRegion Uelzen ist etwa 1.000 km lang. Die Landwirtschaft spielt in der Heideregion Uelzen eine große Rolle. Im Jahr 2020 gab es im Landkreis Uelzen 643 landwirtschaftliche Betriebe, davon 531 Einzelunternehmen. 331 dieser Betriebe wirtschaften im Haupterwerb, 200 im Nebenerwerb. Über 40 % der Haupterwerbsbetriebe bewirtschaften mehr als 100 ha Fläche. Die Beregnung ist für die wirtschaftliche Nutzung der leichten Sandböden von großer Bedeutung, über 90 % der Fläche wird beregnet. Ökologischer Landbau spielt in der Region eine große Rolle, der Bio-Sektor wächst und es gibt mehrere ökologische weiterverarbeitende Betriebe. Seit 2020 gehört der Landkreis Uelzen zu den ersten drei Öko- Modellregionen in Niedersachsen, worüber bereits viele Projekte und Initiativen angestoßen wurden. 6 Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen – rundum gut!

Evaluierung der Förderperiode 2014-2022 und SWOT-Analyse (Kap. 4 und 5):

In der vergangenen Förderperiode konnten knapp 5 Mio. Euro Fördermittel (LEADER und ZILE) und ein Investitionsvolumen von über 6,8 Mio. Euro für die Entwicklung der Heideregion Uelzen eingesetzt werden. Erkenntnisse und Anpassungsbedarfe, beispielsweise hinsichtlich der Gewichtung der Handlungsfelder, die während der Förderperiode und im Rahmen der Evaluierung deutlich wurden, sind in das vorliegende REK eingeflossen. Die SWOT-Analyse stellt die zentralen Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ergebenden Potenziale und Herausforderungen der Region dar. Neben der Evaluierung der vergangenen Förderperiode (Kap. 4) ist die Analyse der Ausgangslage (Kap. 3) eingeflossen. Mit den Teilnehmer:innen der Entwicklungszielforen, der Strategiegruppe und den LAG-Mitgliedern wurde sie überarbeitet und es wurden daraus Handlungs- und Entwicklungsbedarfe für die kommende Förderperiode abgeleitet.
Das Leitmotto ``Heideregion Uelzen – rundum gut!: L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Natürlich! Vital!`` ist die Richtschnur für die regionale Entwicklung. Ausgehend von den Visionen einer zukünftigen Heideregion Uelzen wurden vier handlungsfeldübergreifende Entwicklungsziele formuliert. In sechs Handlungsfeldern sollen durch Einsatz der LEADER-Mittel Entwicklungen befördert werden. Die regionalen Akteur:innen haben während des Prozesses Handlungsbedarfe ermittelt, HF-Ziele für die Region definiert und Ideen für Projekte entwickelt. Die Entwicklungsstrategie benennt zudem Indikatoren, mittels derer die Überprüfung der Zielerreichung möglich ist. Zu ausgewählten Handlungsfeldern stellt die Strategie der Heideregion Uelzen zudem Startprojekte dar, die es ermöglichen, relativ zügig den Umsetzungsprozess ab 2023 zu starten und somit frühzeitig Mittel aus dem LEADER-Budget zu binden.
Bei der Fortschreibung des REK erfolgte eine umfangreiche Einbindung strategie- und maßnahmenrelevanter Akteur:innen und Interessensgruppen aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Institutionen, Vereinen und Verbänden. Neben bewährten Herangehensweisen kamen aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie neue Methoden zur Anwendung. Eine Reihe von Veranstaltungen wurde digital in Form von Videokonferenzen abgehalten, u. a. die Entwicklungszielforen, was z.T. eine Konzentration auf die besonders relevanten Akteur:innen notwendig machte. Neu war zudem die Online-Befragung mit dem Tool „SurveyMonkey“, an der rund 130 Personen teilnahmen. Als weiteres Beteiligungsmodul fand ein Fotowettbewerb statt: Bürger:innen waren aufgerufen zu fotografieren was die Region aus Ihrer Sicht gemäß dem Leitmotto „Heideregion Uelzen – rundum gut!: L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Natürlich! Vital!“ auszeichnet und besonders macht. Aus 49 Einsendungen wurden vier Gewinnerfotos ausgewählt und prämiert. Am 21.04.2022 beschloss die LAG bei ihrer finalen aSitzung das vorliegende Regionale Entwicklungskonzept.

Zusammensetzung und Struktur der LAG (Kap. 8 und 9)

Die LAG ist das zentrale Entscheidungs- und Steuerungsgremium für den Entwicklungsprozess. Sie setzt sich zusammen aus 26 stimmberechtigten (davon neun Kommunalvertreter:innen und 17 Wirtschafts- und Sozialpartner:innen) sowie vier beratenden Mitgliedern. 22 Institutionen haben Stellvertreter:innen benannt, um eine regelmäßige Beteiligung zu gewährleisten. Das Geschlechterverhältnis ist mit einem Frauenanteil von 32,7 % noch nicht ausgewogen, ein Ausgleich wird jedoch künftig angestrebt. Die Wirtschafts- und Sozialpartner:innen decken die Handlungsfelder der Entwicklungsstrategie umfassend ab. Jedes Handlungsfeld ist dabei durch mindestens zwei Partner:innen abgedeckt, keine der Interessensgruppen hat einen Anteil von mehr als 49 %. Die LAG ist ein nicht wirtschaftlicher und nicht rechtsfähiger Verein. Ihre bisherige Geschäftsordnung, in der alle Aspekte der Arbeit der LAG geregelt sind, wurde aktualisiert. Die LAG entscheidet über die Umsetzung der Entwicklungsstrategie und die Projektförderung.
Die Förderbedingungen wurden aus den Handlungsfeldern abgeleitet. Die LAG möchte grundsätzlich niemanden von einer Förderung durch LEADER- Mittel ausschließen. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass das Projekt der Umsetzung des Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen – rundum gut! 7 REK dient und die Projektauswahlkriterien erfüllt. Die Zuwendungshöhe für die Kosten der LAG wird auf 828.477,50 Euro und einen Fördersatz von 80 % festgelegt, was 25 % des LEADER-Kontingents entspricht. Die Zuwendungshöhe für die weiteren Maßnahmen (inkl. Start- und Kooperationsprojekte) wird auf 250.000 € und einen einheitlichen Fördersatz von 70 % der förderfähigen Kosten begrenzt. Die Gebietskörperschaften erhalten eine Förderung auf den Bruttobetrag, alle anderen Projektträger:innen auf den Nettobetrag. Lediglich für die Leuchtturmprojekte kann die LAG die Förderhöhe auf 80 % der förderfähigen Kosten und die Zuwendungshöhe auf bis zu 400.000 Euro erhöhen. Bei privaten Antragsteller: innen sind min. 10 % Eigenanteil notwendig.
Zur Bewertung und Auswahl der zu fördernden Projekte wendet die LAG eine Reihe von Mindest- und Qualitätskriterien an. Die Projektauswahlkriterien wurden mit Blick auf die zu erreichenden Ziele der Entwicklungsstrategie entwickelt. Wenn die Mindestkriterien „Grundsätzliche Förderfähigkeit“, „Langfristige Tragfähigkeit“ sowie „Chancengleichheit/ Gender-Aspekt“ erfüllt sind, muss mindestens eines von vier übergeordneten Qualitätskriterien zutreffen, damit ein Projekt förderfähig ist. Bei den Qualitätskriterien können maximal 28 Punkte erreicht werden. Bei 14 oder mehr Punkten ist die Einstufung als Leuchtturmprojekt mit entsprechenden Auswirkungen auf die Förderbedingungen möglich. Generell helfen die Qualitätskriterien bei einer Priorisierung der eingereichten Projektanträge. Pro Jahr gibt es drei bis vier Stichtage, zu denen Anträge eingereicht werden können. Die Antragsstichtage werden am Ende eines jeden Jahres für das Folgejahr auf der Homepage der LEADER-Region veröffentlicht.
Die LAG geht von einem Förderbudget von 3.313.910 Euro für den Zeitraum 2023-2027 aus, die gleichmäßig auf die einzelnen Jahre zu verteilen sind. Für die laufenden Kosten der LAG inkl. des Regionalmanagements sind 25 % der Mittel eingeplant. Diese Kosten werden zu 80 % aus LEADER-Mitteln getragen und von den Kommunen kofinanziert. Die weiteren 75 % des Budgets stehen für die Projektförderung zur Verfügung, wobei der Mittelansatz pro Handlungsfeld je nach Gewichtung variiert.

Begleitung und Bewertung (Kap. 13)

Die Umsetzung des REK wird kontinuierlich im Rahmen eines Monitorings und einer Evaluierung begleitet. Die dafür ausgewählten Bewertungsbereiche „Prozess und Struktur“, „Inhalt und Strategie“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ sind mit entsprechenden Indikatoren unterlegt. Anfang 2026 sowie zum Ende der Förderperiode werden eine Zwischen- und Abschlussevaluierung durchgeführt. Dafür wird die Methodenbox der Deutschen Vernetzungsstelle